Im Gespräch mit Designer Marcus Becker

Peanuts-Kollektion "Space Traveler": Eines der vielen Projekte von Marcus Becker und seinem Team.

Designed by Butlers

Trends aufspüren, entwickeln, umsetzen – Produktdesigner wie Marcus Becker haben einen kreativen wie anspruchsvollen Job. Ob Tassen, Teller, Taschen: Für BUTLERS entwickelt Marcus bereits seit 4 Jahren Produkte, Lizenzartikel und ganze Kollektionen. Mit uns hat er über seinen Beruf gesprochen und warum er gerne tut, was er tut.

Von der Müslischale über die Tasse bis hin zur praktischen wie stylischen Einkaufstasche: Als Produktdesigner bei BUTLERS bist du, Marcus, für die Gestaltung von Produkten und Sortimenten verantwortlich. Wie gehst du und dein Team bei der Arbeit vor?

Wir arbeiten sowohl themen- als auch produktbezogen. Ist für die kommende Sommersaison beispielsweise ein italienisches Thema geplant, dann kreieren wir dafür das passende Geschirr. Wir entwickeln jedoch auch ohne thematische Vorgaben durch unseren Einkauf Artikel und Sortimente. Unsere ORNAMENTS Schalen zum Mixen und Matchen sind hier ein gutes Beispiel. Die Serie wird kontinuierlich um neue Designs erweitert. Dann ist es wichtig, Muster und Farben so zusammenstellen, dass sie ein harmonisches Gesamtbild geben und zu bestimmten Saisons und Themen wie beispielweise einem Fischessen passen.

So oder so: Unsere Entwürfe stellen wir immer im sogenannten Warenteam vor – und lassen abstimmen. Ganz demokratisch.

Du entwickelst auch Lizenzprodukte wie zum Beispiel für die aktuelle Peanuts-Kollektion „Space Traveler“. Was ist das Besondere an der Arbeit mit Lizenzprodukten?

Bei Lizenzprodukten arbeite ich nach Design- und Stil-Vorgaben. Die sind nötig, um das Werk des jeweiligen kreativen Schöpfers – wie hier des Peanuts-Erfinders Charles M. Schulz – zu schützen und mit Respekt zu behandeln. Und das wollen wir ja. Zudem achten wir darauf, dass Lizenzen zu uns, unserer Marke und unseren Artikel passen – und umgekehrt. Beide Seiten sollen schließlich von der Kooperation profitieren.

Wie sieht der Entstehungsprozess dann genau aus?

Als erstes sichte ich die Datenbank des jeweiligen Lizenzgebers und schaue, ob es Neuheiten, Besonderheiten oder Designs gibt, die zu BUTLERS passen. Dann visualisiere ich das Design auf einem unserer Artikel z.B. einer Tasse als Retusche in Photoshop oder als 3D-Animation. Dies stelle ich dann in unserem Warenteam und beim Lizenzgeber vor. Sind beide Seiten zufrieden, beauftragen wir unseren Produktionspartner mit der Herstellung erster Muster. Sämtliche Vorab-Muster und auch die finalen Produktionsmuster werden vom Lizenzgeber und uns gesichtet, getestet und schließlich freigeben. Erst dann kommt die Ware in die Filialen und in den BUTLERS-Onlineshop.

Dieser Prozess kann mitunter mehrere Monate oder auch ein bis zwei Jahre dauern.

Was hat dich an den Peanuts-Designs für die „Space Traveler“-Kollektion fasziniert?

Die Peanuts und NASA verbindet eine lange Freundschaft. Vor 50 Jahren erteilte Charles M. Schulz der NASA die Erlaubnis, Snoopy für die Apollo-Missionen auf Sicherheitspostern und Stickern zu verwenden. Es gibt auch einen Snoopy Award. Er ist höchste Auszeichnung bei der NASA.

Anlässlich des 50. Jahrestages der ersten Mondlandung am 21. Juli 1969 wurden die Artworks mit Snoopy als Astronaut veröffentlicht. Die Designs haben mir auf Anhieb gefallen. Und ich fand, dass wir die Mondlandung als bedeutendes historisches Ereignis unbedingt mit einer Kollektion würdigen sollten. Gesagt, getan.

Was liebst du an deinem Beruf?

Ich liebe es, kreativ arbeiten zu dürfen. Selbst wenn es Designvorgaben gibt, so kann ich doch innerhalb eines gewissen Spektrums völlig frei agieren. Auch finde ich es toll, gemeinsam mit unserem Einkauf und dem Team neue Produkte und Kollektionen zu erarbeiten. Da unsere Produkt-Range sehr breit ist, ist die Arbeit zudem äußerst abwechslungsreich. Und es ist ein tolles Gefühl, am Ende etwas in den Händen zu halten, von dem man sagen kann: Das habe ich entworfen.

Und wenn sich die Artikel dann noch gut verkaufen?

... ist das eine wirklich schöne Anerkennung meiner Arbeit.

Wie bleibst du in Sachen Trends auf dem Laufenden? Was inspiriert dich?

Ich bin viel unterwegs. Auf Messen, im Netz auf Design-Blogs und entsprechenden Magazinseiten. Ich schaue, was derzeit gefragt und in ist. Dabei inspirieren mich das Bummeln durch die Straßen, das Entdecken von Street Art genauso wie der Cafébesuch oder die Küche von guten Freunden. Als Designer läuft man irgendwie immer mit offenen Augen durchs Leben und saugt Ideen auf wie ein Schwamm. Berufskrankheit – schätze ich!

Wie wichtig ist dir Design?

Sehr, natürlich. Ich kann mich über schönes Design freuen. Eine schöne Kaffeetasse oder eine stylische Vase vermögen, das Leben schöner zu machen. Außerdem glaube ich, dass Design in der Lage ist, Menschen zusammenzubringen und sie miteinander in Kontakt treten zu lassen. „Woher hast du denn diesen tollen Teller? Der ist aber besonders.“ Und schon ist eine Verbindung da!

Danke, Marcus, für das interessante Gespräch!